Berlin (dpa) – Zu komplexe Technik, mangelhafte Überwachung und die Selbstüberschätzung vieler Beteiligter haben nach Ansicht der Grünen zum Fiasko um den neuen Hauptstadtflughafen (BER) geführt. Die Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus legte am Mittwoch einen eigenen Abschlussbericht zum BER-Untersuchungsausschuss vor, der die Vorgänge um das Krisenprojekt seit Herbst 2012 aufzuklären versucht. Die Technikprobleme des neue […]

Berlin (dpa) – Zu komplexe Technik, mangelhafte Überwachung und die Selbstüberschätzung vieler Beteiligter haben nach Ansicht der Grünen zum Fiasko um den neuen Hauptstadtflughafen (BER) geführt. Die Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus legte am Mittwoch einen eigenen Abschlussbericht zum BER-Untersuchungsausschuss vor, der die Vorgänge um das Krisenprojekt seit Herbst 2012 aufzuklären versucht.

Die Technikprobleme des neue Terminals, an denen die Eröffnung des Flughafens bis heute gescheitert ist, waren nach Feststellung der Fraktion in der Baukonstruktion angelegt oder wurden selbst geschaffen. Das Gebäude mit einer höchst komplexen, schwierigen und teuren Brandschutztechnik habe «Experimentalcharakter». Zahlreiche Änderungen im laufenden Planungs- und Bauprozess seien hinzugekommen. Geschäftsführer, Aufsichtsräte, Bauüberwacher und Projektsteuerer hätten ihre Aufgaben nicht so wahrgenommen wie es nötig gewesen wäre.

Die Grünen verbanden ihre Stellungnahme mit Kritik an der Senatskanzlei und der Flughafengesellschaft. Beide hätten mit einer Geheimhaltungspolitik die Ausschussarbeit stark behindert. Die Fraktion will gegen den offiziellen Abschlussbericht stimmen, der am 3. Juni von der Koalitionsmehrheit beschlossen werden soll. Darin werde die Verantwortung von Berliner Regierungsmitgliedern für das Debakel unzureichend berücksichtigt, hieß es.