Warschau (dpa) – Die nationalkonservative polnische Regierung will sich nicht mit den bisherigen Untersuchungsergebnissen zur Flugzeugkatastrophe von Smolensk zufrieden geben. Verteidigungsminister Antoni Macierewicz berief am Donnerstag in Warschau in Anwesenheit von Opferfamilien eine 21-köpfige Kommission, die den Absturz der polnischen Regierungsmaschine im April 2010 untersuchen und neue Beweise finden soll. «Ich bin überzeugt, dass die […]

Warschau (dpa) – Die nationalkonservative polnische Regierung will sich nicht mit den bisherigen Untersuchungsergebnissen zur Flugzeugkatastrophe von Smolensk zufrieden geben. Verteidigungsminister Antoni Macierewicz berief am Donnerstag in Warschau in Anwesenheit von Opferfamilien eine 21-köpfige Kommission, die den Absturz der polnischen Regierungsmaschine im April 2010 untersuchen und neue Beweise finden soll. «Ich bin überzeugt, dass die Arbeit uns der Wahrheit nähert», sagte er.

Bei dem Absturz über dem russischen Smolensk waren der polnische Präsident Lech Kaczynski und 95 andere Vertreter der politischen und militärischen Elite Polens ums Leben gekommen.

Eine polnische Expertenkommission unter Leitung des Innenministers war bereits 2013 zu dem Ergebnis gekommen, dass Fehlentscheidungen der Piloten zu der Katastrophe führten. Außerdem sei die Maschine schlecht gewartet worden. 

Macierewicz selbst hatte vor dem Regierungswechsel im vergangenen Jahr eine eigene Kommission geleitet, in der er zu beweisen versuchte, dass es an Bord der Tupolow eine Explosion gab. Dies sollte die Theorie eines Anschlags auf den Präsidenten erhärten, von der der nationalkonservative Parteichef Jaroslaw Kaczynski und seine Anhänger überzeugt sind. Jaroslaw und Lech Kaczynski waren Zwillingsbrüder.