Frankfurt/Main (dpa) – Seinen 43. Geburtstag hat der Vorsitzende der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Dienstag im vertrauten Kreis verbracht. Mit Spitzenmanagern der Lufthansa feilschte er im südhessischen Seeheim um Details und Verfahrensschritte, um den zweiten Streik seiner Flugbegleiter in diesem Monat doch noch absagen zu können. Einige Stunden nach der Gratulation durch Lufthansa-Chef Carsten Spohr […]

Frankfurt/Main (dpa) – Seinen 43. Geburtstag hat der Vorsitzende der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Dienstag im vertrauten Kreis verbracht. Mit Spitzenmanagern der Lufthansa feilschte er im südhessischen Seeheim um Details und Verfahrensschritte, um den zweiten Streik seiner Flugbegleiter in diesem Monat doch noch absagen zu können. Einige Stunden nach der Gratulation durch Lufthansa-Chef Carsten Spohr war die Einigung perfekt, die Stewardessen müssen vorerst nicht noch einmal ihre Entschlossenheit demonstrieren.

Jetzt heißt es wieder Verhandeln, Schlichten und den Jobgipfel mit den anderen Gewerkschaften vorbereiten – ein Metier, das Baublies durchaus liegt. Er ist 2012 an die Spitze der Spartengewerkschaft gewählt worden und muss sich im kommenden Jahr erstmals der Wiederwahl stellen. Nur fünf Monate nach seiner Wahl führte er die bis dahin kreuzbrave Organisation in den ersten Streik ihrer Geschichte, der an drei Tagen die Lufthansa empfindlich lahmlegte. Und in diesem November veranstaltete die Ufo über sieben Tage den bislang härtesten Streik in der Geschichte der Lufthansa.

Dabei wirkt der gelernte IT-Berater nach außen stets ruhig und zugewandt. Sofort nimmt man ihm ab, dass er mit seiner ausgleichenden Art auf einem Transatlantikflug alle kleinen und großen Probleme lösen kann. Das war als Kabinenchef (Purser) lange sein Job bei der Lufthansa, doch inzwischen kümmert sich Baublies in Vollzeit um die Belange seiner mehr als 13 000 Gewerkschaftsmitglieder und sitzt auch im Aufsichtsrat des Dax-Konzerns.

Baublies ist kein Mann der lauten Töne, allerdings wird er manchmal überraschend emotional. Wenn mal wieder eine Verhandlungsrunde geplatzt ist, zeigt er seine Enttäuschung schon mal offen und gerne über die sozialen Internet-Medien. Seine Verhandlungspartner lobt er gelegentlich öffentlich und zeigt sogar Verständnis für ihre Positionen. Privat hat sich der Single inzwischen komplett von Berlin ins Rhein-Main-Gebiet verlagert.