London (dpa) – Europas größter Flughafen London Heathrow soll eine dritte Start- und Landebahn bekommen. Das hat eine von der Regierung eingesetzte Findungskommission nach jahrelanger Analyse am Mittwoch vorgeschlagen. Ob es zum Bau der höchst umstrittenen Startbahn kommt, muss die Regierung von Premierminister David Cameron entscheiden. Die Alternative wäre der Bau einer zweiten Startbahn am zweitgrößten […]

London (dpa) – Europas größter Flughafen London Heathrow soll eine dritte Start- und Landebahn bekommen. Das hat eine von der Regierung eingesetzte Findungskommission nach jahrelanger Analyse am Mittwoch vorgeschlagen. Ob es zum Bau der höchst umstrittenen Startbahn kommt, muss die Regierung von Premierminister David Cameron entscheiden. Die Alternative wäre der Bau einer zweiten Startbahn am zweitgrößten Londoner Flughafen Gatwick.

Heathrow liegt im Südwesten Londons. Die Flugzeuge rauschen bei Start und Landung im 90-Sekunden-Takt über dicht besiedelte Wohngebiete. London hat mit erheblichen Problemen bei der Luftqualität und mit Lärm zu kämpfen. Einflussreiche Politiker wie Londons Bürgermeister Boris Johnson machen Front gegen das Vorhaben.

«Das hätte katastrophale Folgen», sagte Johnson, der auch Parlamentsabgeordneter für den direkt betroffenen Wahlkreis Uxbridge ist. «Das wird nicht passieren.» Premierminister Cameron kündigte im Parlament an, er wolle den Bericht zunächst eingehend prüfen.

Nach Angaben der Kommission würde der Bau einer weiteren Start- und Landebahn bis 2050 zusätzliche Wachstumspotenzial von 147 Milliarden Pfund bringen und 70 000 Jobs schaffen. Die Kommission räumte ein, dass deutlich mehr Menschen Fluglärm ausgesetzt wären, als wenn in Gatwick gebaut würde. London hat mit Heathrow, Gatwick, Stansted, Luton, dem City-Airport und dem kleinen Southend-Flughafen insgesamt sechs Airports, die aus allen Nähten platzen.