Lissabon (dpa) – Die Teilprivatisierung der Fluggesellschaft TAP kommt in Portugal auch nach vielen Proteststreiks in Fahrt. Er wolle dem Kabinett von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho nach Möglichkeit schon in der ersten Junihälfte eine Entscheidung zur Auswahl des geeignetsten Übernahmeinteressenten präsentieren, sagte Wirtschaftsminister António Pires de Lima am Freitag in Lissabon. Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit […]

Lissabon (dpa) – Die Teilprivatisierung der Fluggesellschaft TAP kommt in Portugal auch nach vielen Proteststreiks in Fahrt. Er wolle dem Kabinett von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho nach Möglichkeit schon in der ersten Junihälfte eine Entscheidung zur Auswahl des geeignetsten Übernahmeinteressenten präsentieren, sagte Wirtschaftsminister António Pires de Lima am Freitag in Lissabon. Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sei es «sehr wichtig», dass TAP privatisiert werde, betonte der Minister.

In private Hände sollen zwei Drittel des Kapitals von TAP gehen. Erst Anfang des Monats hatten die Piloten der Airline mit einer zehntägigen Arbeitsniederlegung gegen die Pläne der konservativen Regierung protestiert. Auch Gewerkschaften und die linksgerichtete politische Opposition sind gegen die Privatisierung.

Nach einem ersten Auswahlprozess sind noch zwei Interessenten im Rennen: Der brasilianisch-kolumbianische Geschäftsmann Germán Efromovich, der unter anderem die Fluggesellschaft Avianca besitzt, sowie der US-stämmige Brasilianer David Neeleman, Gründer der JetBlue Airways Corporation und der Azul Linhas Aéreas Brasileiras.

TAP war 2014 auch aufgrund von 22 Streiktagen erstmals nach sechs Jahren mit einem Nettoverlust von 46 Millionen Euro wieder in die roten Zahlen geflogen. Die größte Fluggesellschaft Portugals hat mehr als 13 500 Mitarbeiter.