Tokio/Toulouse (dpa) – Drohende Strafzahlungen wegen eines geplatzten Airbus-Großauftrags machen der japanischen Fluglinie Skymark den Garaus. Ein halbes Jahr nach dem gescheiterten Kauf von A380-Großflugzeugen beantragte die drittgrößte japanische Airline nach eigenen Angaben Insolvenz. Skymark hatte sechs Exemplare des weltgrößten Passagierjets A380 zu einem Gesamt-Listenpreis von 2,25 Milliarden Dollar (damals rund 1,6 Mrd Euro) bestellt […]

Tokio/Toulouse (dpa) – Drohende Strafzahlungen wegen eines geplatzten Airbus-Großauftrags machen der japanischen Fluglinie Skymark den Garaus. Ein halbes Jahr nach dem gescheiterten Kauf von A380-Großflugzeugen beantragte die drittgrößte japanische Airline nach eigenen Angaben Insolvenz. Skymark hatte sechs Exemplare des weltgrößten Passagierjets A380 zu einem Gesamt-Listenpreis von 2,25 Milliarden Dollar (damals rund 1,6 Mrd Euro) bestellt und wollte damit ein neues Langstreckengeschäft aufbauen. Airbus hatte die Bestellung vergangenen Sommer selbst storniert und Skymark die Schuld zugewiesen. Die Airline hätte ihren Vertrag nicht erfüllen können, sagte ein Airbus-Sprecher ohne Details zu nennen.

Die Pleite dürfte Airbus allerdings nicht passen: Das Unternehmen hat mit den Japanern noch eine Rechnung offen. Laut der japanischen Zeitung «Nikkei» geht es um eine Vertragsstrafe von 700 Millionen US-Dollar (617 Mio Euro). «Die Insolvenz war für uns keine Überraschung», sagte der Airbus-Sprecher. Wie es weitergehe, liege nun in der Hand der Gerichte. Airbus versucht, seine vertraglichen Ansprüche gegen Skymark inzwischen vor einem Londoner Gericht durchzusetzen. Zudem muss Airbus Käufer für zwei fast fertige A380 finden. Aufträge für den Riesenjet blieben zuletzt aber rar.

Der Billigflieger Skymark sitzt nach eigenen Angaben auf Verbindlichkeiten von 71 Milliarden Yen (531 Mio Euro). Im abgelaufenen Geschäftsjahr (30. September) flog die Gesellschaft einen Verlust von 5,7 Milliarden Yen ein. Die Aktie der Airline soll am 1. März von der Börse genommen werden.