Lissabon (dpa) – Zur Abwendung eines Streiks in den Weihnachtsferien interveniert Portugals Regierung bei der staatlichen Fluggesellschaft TAP. Das Mitte-Rechts-Kabinett von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho entschied am Donnerstag, TAP-Beschäftigte zur Aufrechterhaltung des Flugbetriebs zum Dienst zu verpflichten. «Eine Ausnahmesituation erfordert besondere Maßnahmen», begründete Wirtschaftsminister António Pires de Lima die Entscheidung. Die Gewerkschaften hatten die TAP-Beschäftigten […]

Lissabon (dpa) – Zur Abwendung eines Streiks in den Weihnachtsferien interveniert Portugals Regierung bei der staatlichen Fluggesellschaft TAP. Das Mitte-Rechts-Kabinett von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho entschied am Donnerstag, TAP-Beschäftigte zur Aufrechterhaltung des Flugbetriebs zum Dienst zu verpflichten. «Eine Ausnahmesituation erfordert besondere Maßnahmen», begründete Wirtschaftsminister António Pires de Lima die Entscheidung.

Die Gewerkschaften hatten die TAP-Beschäftigten für die Zeit vom 27. bis zum 30. Dezember zu einer Arbeitsniederlegung aufgefordert, um gegen die geplante Privatisierung der Airline zu protestieren. Für diese Tage hatten nach Medienberichten 130 000 Kunden Flüge bei der Gesellschaft reserviert. Davon konnten nach dem Streikaufruf 20 000 ihre Reservierungen auf Flüge anderer Linien umbuchen.

Zur Abwendung des Streiks griff Lissabon auf ein Sondergesetz zurück, das 1997 schon einmal wegen eines drohenden Ausstands bei der Fluggesellschaft angewendet worden war. Nach Angaben der Regierung bedeutet die Entscheidung, dass etwa 70 Prozent der TAP-Beschäftigten zum Dienst erscheinen müssten. Dies sei ausreichend, alle vorgesehenen Flüge abzuwickeln.

Im Rahmen des Programms zur Sanierung der Staatsfinanzen soll TAP bis Mitte 2015 zu 66 Prozent in private Hände gegeben werden. Das Unternehmen, das mehr als 13 500 Mitarbeiter beschäftigt, hat Schulden von rund einer Milliarde Euro.