Stuttgart (dpa) – Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat die Bundesregierung aufgefordert, sich im Streit um Lärm am Flughafen Zürich stärker für die betroffenen Menschen in Südbaden einzusetzen. Die Landesregierung sei unzufrieden mit der bisherigen Arbeit von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), erklärte Hermann am Donnerstag in Stuttgart. Weder er noch sein Vorgänger Peter Ramsauer (CSU) hätten […]

Stuttgart (dpa) – Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat die Bundesregierung aufgefordert, sich im Streit um Lärm am Flughafen Zürich stärker für die betroffenen Menschen in Südbaden einzusetzen. Die Landesregierung sei unzufrieden mit der bisherigen Arbeit von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), erklärte Hermann am Donnerstag in Stuttgart. Weder er noch sein Vorgänger Peter Ramsauer (CSU) hätten sich der Sache mit der gebotenen Ernsthaftigkeit angenommen. Die Landesregierung sei zudem nicht oder nur unzulänglich in die Verhandlungen mit der Schweiz einbezogen worden.

Im Anflug auf den Schweizer Großflughafen Zürich nehmen mehr als 80 Prozent der Maschinen Kurs über Süddeutschland. Besonders betroffen sind der Schwarzwald und der Bodensee, die direkt in der Einflugschneise liegen. Im Sommer 2012 hatten sich die damaligen Verkehrsminister beider Länder auf einen Fluglärm-Staatsvertrag geeinigt. Anders als die Schweiz hat Deutschland den Vertrag noch nicht ratifiziert.

Das Fluglärm-Thema müsse endlich Chefsache bei Dobrindt werden, sagte Hermann. «Sein Vorgänger hatte zumindest mal angekündigt, in die Region zu kommen, mit den Menschen zu reden und sich ihren drängendsten und berechtigten Fragen zu stellen – von Bundesminister Dobrindt habe ich noch gar nichts zu dieser Frage gehört.»