Frankfurt/Main (dpa) – Die gerade unterbrochene Streikwelle der Lufthansa-Piloten bezieht sich ausdrücklich auf das Thema der Übergangsrenten. Die Mitglieder der Vereinigung Cockpit (VC) haben dazu in einer Urabstimmung mit sehr großer Mehrheit für einen Arbeitskampf gestimmt. Dabei geht es weniger um die Höhe der Zahlungen – derzeit 60 Prozent der vorherigen Bruttobezüge ohne Zulagen – […]

Frankfurt/Main (dpa) – Die gerade unterbrochene Streikwelle der Lufthansa-Piloten bezieht sich ausdrücklich auf das Thema der Übergangsrenten. Die Mitglieder der Vereinigung Cockpit (VC) haben dazu in einer Urabstimmung mit sehr großer Mehrheit für einen Arbeitskampf gestimmt. Dabei geht es weniger um die Höhe der Zahlungen – derzeit 60 Prozent der vorherigen Bruttobezüge ohne Zulagen – sondern mehr um die Frage, wann die einzelnen Piloten mit dem Fliegen aufhören können. In der Regel kommen sie auf ein Jahreseinkommen von 124 000 Euro brutto bis zur gesetzlichen Rente.

Grundsätzlich will Lufthansa das frühestmögliche individuelle Eintrittsalter in den Vorruhestand von jetzt 55 auf 60 Jahre erhöhen. Zusätzlich müssen alle neuen Vorruheständler eines Jahres einen gemeinsamen Altersschnitt erreichen, der bis 2021 von derzeit 58 auf 61 Jahre steigen soll. Zu beiden Themen hat Lufthansa langfristige Übergangsregelungen und Einzelfallbestimmungen vorgestellt. Die komfortablen bisherigen Übergangsrenten gelten allerdings nur für knapp 5400 von mehr als 9000 Piloten in den bereits bestehenden Lufthansa-Airlines.

Bereits heute ist das durchschnittliche Eintrittsalter der Piloten mit 58,9 Jahren höher als vom Tarifvertrag verlangt. Das kommt daher, dass viele ältere Piloten durchaus noch länger fliegen wollen. Für die seit 2014 eingestellte Piloten hat Lufthansa bislang keinen konkreten Vorschlag gemacht, sich aber verhandlungsbereit gezeigt.

Mehr im Hintergrund stehen die Fragen nach Gehaltserhöhungen und der zukünftigen Firmenpolitik. Für die Gehälter liegt ein Angebot vor. Die VC sieht Pläne des Managements kritisch, im Konzern den Bereich der Billigfliegerei auszubauen. Das schaffe ein Zweiklassensystem, lautet die Kritik.