Noch nie hatte eine Airline gleich zwei derart große Katastrophen in kurzer Zeit zu verkraften. Malaysia Airlines verlor zwei Maschinen mit zusammen 537 Menschen an Bord. Der Konzern kämpft mit massiven Verlusten. Kuala Lumpur (dpa) – Malaysia Airlines rutscht nach zwei schweren Flugzeugunglücken immer tiefer in die roten Zahlen. Das Unternehmen verlor im zweiten Quartal 307 […]

Noch nie hatte eine Airline gleich zwei derart große Katastrophen in kurzer Zeit zu verkraften. Malaysia Airlines verlor zwei Maschinen mit zusammen 537 Menschen an Bord. Der Konzern kämpft mit massiven Verlusten.

Kuala Lumpur (dpa) – Malaysia Airlines rutscht nach zwei schweren Flugzeugunglücken immer tiefer in die roten Zahlen. Das Unternehmen verlor im zweiten Quartal 307 Millionen Ringgit (73,9 Mio Euro), wie es am Donnerstag in Kuala Lumpur mitteilte. Für das erste Halbjahr belief sich der Verlust damit insgesamt auf 180 Millionen Euro. Zwei Malaysia-Airlines-Flugzeuge sind seit März mit zusammen 537 Passagieren verunglückt.

Es war der sechste Quartalsverlust in Folge. Im ersten Halbjahr war der Verlust 65 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2013. Es dürfte noch schlimmer kommen, warnte Airline-Chef Ahmad Jauhari Yahya: «Die vollen finanziellen Folgen der beiden Katastrophen (…) erwarten wir in der zweiten Jahreshälfte.» Von der Agentur Bloomberg befragte Analysten rechneten für 2014 mit 240 Millionen Euro Verlust.

Ein massives Restrukturierungsprogramm war bereits ohne nähere Details angekündigt. Aus dem noch streng geheimen Plan sickerte durch, dass womöglich bis zu einem Drittel der 20 000 Mitarbeiter gehen müssen und einige Langstrecken eingestellt werden. Malaysia Airlines fliegt unter anderem nach Frankfurt. Die Restrukturierung soll vier bis fünf Jahre dauern. Einzelheiten dazu werden vom Airlines-Eigentümer, dem staatlichen Vermögensfonds Khazanah, noch im August erwartet.

Am 8. März verschwand MH370 mit 239 Menschen an Bord aus bis heute völlig ungeklärten Gründen auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Das Wrack wird im Indischen Ozean vermutet. Am 17. Juli wurde MH17 mit 298 Menschen an Bord über der Ukraine abgeschossen.

Die Airline steckt aber schon seit drei Jahren in den roten Zahlen. Probleme macht neben dem teuren Flugbenzin vor allem die Billigkonkurrenz Air Asia, die auch in Kuala Lumpur sitzt. Zuletzt hat Malaysia Airlines mit Abschlägen und Sonderangeboten versucht, Kunden zurückzugewinnen.

Aus Australien kam eine weitere Hiobsbotschaft aus der Luftverkehrsbranche. Die durch Billigkonkurrenz vor allem auf Langstrecken unter Druck geratene Airline Qantas hat am Donnerstag mit 2,84 Milliarden australische Dollar Verlust (2,01 Mrd Euro) das schlechteste Jahresergebnis ihrer Firmengeschichte präsentiert. Grund sei unter anderem ein teures Restrukturierungsprogramm, sagte Firmenchef Alan Joyce.