Die Hängepartie für Flugreisende geht weiter. Wann und in welcher Form die Lufthansa-Piloten streiken, ist nach wie vor unklar. Immerhin: Der Ausstand könnte weniger heftig ausfallen als im April. Frankfurt/Main (dpa) – Der Tarifpoker bei der Lufthansa dauert an, Passagiere müssen weiter bangen. Auch am Dienstag war zunächst unklar, ob und wann die Piloten ihre Streikankündigung […]

Die Hängepartie für Flugreisende geht weiter. Wann und in welcher Form die Lufthansa-Piloten streiken, ist nach wie vor unklar. Immerhin: Der Ausstand könnte weniger heftig ausfallen als im April.

Frankfurt/Main (dpa) – Der Tarifpoker bei der Lufthansa dauert an, Passagiere müssen weiter bangen. Auch am Dienstag war zunächst unklar, ob und wann die Piloten ihre Streikankündigung im Konflikt um die Frühverrentung in die Tat umsetzen. Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens hatte die Vereinigung Cockpit (VC) am Vortag zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert und ein Schreiben an die Pilotengewerkschaft angekündigt. Über den Inhalt wurde zunächst nichts bekannt. Umfangreiche Änderungen des bisherigen Lufthansa-Angebots gelten aber als unwahrscheinlich. Auch bei der Bahn brodelt es.

Ein Streik der Lufthansa-Piloten könnte dieses Mal weniger heftig ausfallen als im April, als an drei Tagen rund 3800 Flüge ausfielen. Längere Arbeitsniederlegungen seien zwar nicht auszuschließen. «Sie müssen aber nicht das Mittel der Wahl sein», sagte ein VC-Sprecher. Vorstellbar seien auch kürzere Streiks an einzelnen Standorten. «Wir halten uns alle Optionen offen.» Einen Ausstand würde man am Vortag ankündigen.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein Streit um die Übergangsrente für die Lufthansa-Kapitäne. Cockpit hatte die Verhandlungen in der vergangenen Woche für gescheitert erklärt und einen Streik angekündigt, Details aber zunächst offengelassen. Die Gewerkschaft wirft Lufthansa unter anderem vor, den Moderationsprozess zur Lösung des Konflikts um weitere Themen erweitern zu wollen. Inzwischen stünden schon 15 Themen auf der Agenda. «So werden wir nicht fertig», sagte ein VC-Sprecher. Die Gewerkschaft wirft Lufthansa vor, auf Zeit zu spielen.

In dem festgefahrenen Bahn-Tarifkonflikt geht es zum einen um Entgeltsteigerungen für Beschäftigte, zum anderen um die künftige Form der Zusammenarbeit der beiden Gewerkschaften GDL und EVG. Die GDL hat ihre Mitglieder für diesen Mittwoch zu einer Protestversammlung in Fulda aufgerufen.

Die Gewerkschaften GDL und Cockpit wollen bei ihren Tarifkonflikten die Reisenden aber nicht mit einem zeitgleichen Streik belasten. Sie wollen sich nach GDL-Angaben abstimmen, damit nicht Bahn- und Flugreisende gleichzeitig von einem Ausstand betroffen sind. Anders als bei der Lufthansa gibt es von Bahn-Gewerkschaftsseite zudem noch keine konkrete Streikdrohung.