Potsdam/Frankfurt, 09. März 2018 Bei der Bundespolizei ist ein Streit um die Organisation der Personenkontrollen an deutschen Flughäfen entbrannt. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wendet sich gegen Erwägungen von Bundespolizeipräsident Dieter Romann, Flughafenbetreibern den Einsatz privater Sicherheitskräfte an Personenkontrollen zu überlassen. Planung und Personaleinsatz seien keine originären Aufgaben der Bundespolizei, hatte Romann auf einem Fachkongress […]

Potsdam/Frankfurt, 09. März 2018

Bei der Bundespolizei ist ein Streit um die Organisation der Personenkontrollen an deutschen Flughäfen entbrannt.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wendet sich gegen Erwägungen von Bundespolizeipräsident Dieter Romann, Flughafenbetreibern den Einsatz privater Sicherheitskräfte an Personenkontrollen zu überlassen. Planung und Personaleinsatz seien keine originären Aufgaben der Bundespolizei, hatte Romann auf einem Fachkongress in Potsdam ausgeführt.

Romanns Vorschlag gehe in die völlig falsche Richtung, erklärte am Freitag der Vorsitzende der GdP bei der Bundespolizei, Jörg Radek. „Wir haben bereits heute gravierende Sicherheitslücken an den Flughäfen, bedingt durch einen Zuständigkeitsdschungel verschiedener Akteure. Die Beschäftigten der privaten Sicherheitsdienstleister arbeiten oft in prekären Arbeitsverhältnissen mit undurchsichtigen Kettenbefristungen und ohne berufliche Perspektive“, kritisierte der Gewerkschafter. Er plädierte für ein Ende der Privatisierung und die Schaffung einer Bundesanstalt für Luftsicherheit, die dann Luftsicherheitskräfte selbst anstellen könne.

Die Luftfahrtindustrie hat die von der Bundespolizei beaufsichtigten Personenkontrollen in der Vergangenheit als zu teuer und im internationalen Vergleich als ineffizient kritisiert. Flughäfen und Airlines verlangen eine deutliche Entlastung von den Kosten, die bislang über Gebühren an die Passagiere weitergereicht werden und Flugreisen verteuern.

Die privaten Luftsicherheits-Dienstleister haben nach Angaben ihres Verbandes BDLS großes Interesse, die Personalplanung und -steuerung effizienter zu gestalten. Dies könne man aber auch selbst übernehmen, erklärte der BDLS-Präsident Udo Hansen.