Stuttgart, 15. November 2018 Die Außentemperatur beträgt eisige minus 60 Grad, während es im Flugzeug meist verhältnismäßig warm ist. Doch woher kommt die Luft in der Kabine und wie sauber und keimfrei ist sie eigentlich? „Die Luft im Flugzeug wird konstant ausgetauscht – das passiert etwa 20 mal pro Stunde, also etwa alle drei Minuten“, […]

Stuttgart, 15. November 2018

Die Außentemperatur beträgt eisige minus 60 Grad, während es im Flugzeug meist verhältnismäßig warm ist.

Doch woher kommt die Luft in der Kabine und wie sauber und keimfrei ist sie eigentlich? „Die Luft im Flugzeug wird konstant ausgetauscht – das passiert etwa 20 mal pro Stunde, also etwa alle drei Minuten“, erklärt Prof. Andreas Strohmayer vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart.

Ein Teil der Luft zirkuliert. Mehr als die Hälfte kommt aber von außen. „Diese Luft gelangt üblicherweise über den Verdichter des Triebwerks ins Flugzeug“, sagt der Leiter des Bereichs Flugzeugentwurf. Im Verdichter hat die Luft bis zu 200 Grad – sie muss also noch gekühlt werden. Zudem wird ihr Feuchtigkeit entzogen, bevor sie über die Klimaanlage in die Kabine geblasen wird.

„Sehr feine Faserfilter sorgen dafür, dass trotz Zirkulation keine Keime oder Erkältungsviren erneut in die Kabine gelangen“, sagt Strohmayer. Wer sich nach einem Flug dennoch erkältet fühlt, hat sich entweder direkt bei seinem Sitznachbarn angesteckt oder spürt die Auswirkungen der zirkulierenden Luft. „Die Luft in Flugzeugen ist oft sehr trocken.“ Deshalb rät Strohmayer: „Reisende besonders auf Langstreckenflügen sollten viel Wasser trinken.“

Je nach Größe und Bauart des Flugzeuges gibt es unterschiedlich viele Klimazonen im Flieger. „Das ist ein Wettbewerbsfaktor“, sagt der Experte. Denn je mehr Zonen es im Flieger gibt, desto differenzierter kann das Flugpersonal die Temperatur an die Wünsche der Passagiere anpassen.