Hamburg, 04. Oktober 2018 Fliegen ist in den vergangenen Jahrzehnten immer günstiger geworden. Flugzeuge wurden leiser. Doch vor einer Sache hat der Fortschritt haltgemacht: der Geschwindigkeit. Flugzeuge brauchen heute sogar oft länger als früher. Woran liegt das? Das hat ökonomische und ökologische Hintergründe, erklärt der Luftfahrtexperte Cord Schellenberg. «Man fliegt nicht mehr konstant mit Höchstgeschwindigkeit. […]

Hamburg, 04. Oktober 2018

Fliegen ist in den vergangenen Jahrzehnten immer günstiger geworden. Flugzeuge wurden leiser. Doch vor einer Sache hat der Fortschritt haltgemacht: der Geschwindigkeit. Flugzeuge brauchen heute sogar oft länger als früher. Woran liegt das?

Das hat ökonomische und ökologische Hintergründe, erklärt der Luftfahrtexperte Cord Schellenberg. «Man fliegt nicht mehr konstant mit Höchstgeschwindigkeit. Das kostet vielleicht ein paar Minuten mehr, dafür aber weniger Kerosin und somit weniger Geld.» Anders als früher sei es heute nicht mehr üblich, dass Piloten so schnell wie möglich fliegen, um zum Beispiel verlorene Zeit durch einen verspäteten Abflug aufzuholen. Manchmal gehe auch mehr Zeit drauf, wenn politische Krisengebiete weiträumig umflogen werden müssen.

Je mehr Flugverkehr an einem großen Flughafen abgewickelt wird, desto eher kommt es außerdem zu Wartezeiten am Boden. «Beispielsweise beim Warten auf die Erlaubnis zum Anlassen der Triebwerke oder durch längere Rollzeiten von der Parkposition zur Piste», sagt Schellenberg. So würden auch die Flugpläne angepasst, um Verspätungen zu vermeiden. Manchmal sind die Flüge also nur auf dem Papier länger, der Passagier ist aber gar nicht länger in der Luft.