Urlauber verschieben Reisen: Thomas Cook leidet unter heißem Sommer

London, 27. November 2018

Dem Reiseveranstalter Thomas Cook hat ein heißer Sommer sowie Preisdruck auf dem Heimatmarkt das Geschäft noch stärker vermasselt als befürchtet.

Das dauerhaft warme Wetter in Mitteleuropa führte dazu, dass Urlauber Reisen ins Ausland verschoben und den Sommer lieber zu Hause genossen. So konnte der britische Konzern das schon gesenkte Gewinnziel für das abgelaufene Geschäftsjahr nicht halten und musste einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen. Als Konsequenz daraus streicht der Konzern die Dividende, wie er am Dienstag mitteilte.

Konzernchef Peter Fankhauser räumte in London bei Vorlage vorläufiger Zahlen für das Geschäftsjahr 2017/18 eine «enttäuschende Entwicklung» ein. Während das Unternehmen sowohl in seinen Hotels als auch bei seinen eigenen Fluglinien gute Geschäfte verzeichnete, brach der Gewinn bei den klassischen Reiseveranstaltern ein. Die Zurückhaltung wegen des heißen Sommers führte zu einem Preiskampf im Last-Minute-Geschäft, insbesondere in Großbritannien, wo Veranstalter versuchten, ihre Touren mit hohen Rabatten loszuschlagen. Dazu kam ein weiter stark umkämpfter spanischer Markt.

Für Reiseveranstalter ist der Sommer die wichtigste Zeit des Jahres. Dann fahren sie in der Regel ihre Gewinne ein – und müssen damit ihre Verluste aus reiseschwachen Wintermonaten ausgleichen.

Bei Thomas Cook drückten zusätzlich Altlasten wie Abschreibungen auf ältere Hotel-Außenstände auf das Ergebnis sowie hohe Umbaukosten. Das um Sonderposten bereinigte Betriebsergebnis sank auf vergleichbarer Basis um 58 Millionen auf 250 Millionen Pfund (gut 282 Mio Euro). Die ausführlichen Zahlen will der Konzern am 29. November vorlegen.