Sydney, 17. Januar 2017 Das Verschwinden von Flug MH370 gehört zu den großen Rätseln der Luftfahrtgeschichte. Fast drei Jahre danach ist die Suche nach dem Wrack der Malaysia-Airlines-Maschine nun offiziell beendet. Viele Fragen sind weiter offen. Fast 150 Millionen Euro Kosten, knapp drei Jahre Arbeit, null Erfolg: Die Suche nach der vermissten Boeing 777 der […]

Sydney, 17. Januar 2017

Das Verschwinden von Flug MH370 gehört zu den großen Rätseln der Luftfahrtgeschichte. Fast drei Jahre danach ist die Suche nach dem Wrack der Malaysia-Airlines-Maschine nun offiziell beendet. Viele Fragen sind weiter offen.

Fast 150 Millionen Euro Kosten, knapp drei Jahre Arbeit, null Erfolg: Die Suche nach der vermissten Boeing 777 der Malaysia Airlines – Flugnummer MH370 – ist seit Dienstag offiziell beendet. Gefunden wurde die Maschine mit den 239 Menschen an Bord nicht. Einige der wichtigsten Fragen – und die unvollständigen Antworten:

Was genau ist damals passiert?

Die Boeing 777 war auf einem Linienflug von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur in die chinesische Hauptstadt Peking. Am 8. März 2014, Punkt 1.21 Uhr, verschwand sie von den Radarschirmen, ohne dass man dafür bislang eine Erklärung hat. Sieben Stunden lang empfing ein Satellit noch sogenannte Ping-Signale von der Maschine. Etwa solange dauert es, bis der Tank leer gewesen wäre. Offiziell gilt das Flugzeug als vermisst.

Wo hat man bislang gesucht?

In einem riesigen Gebiet im Indischen Ozean, etwa 120 000 Quadratkilometer groß – so groß wie Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen zusammen. Das Meer ist dort bis zu sechs Kilometer tief. Der Boden ist enorm zerklüftet und wurde noch nie genau vermessen.

Was hat man bislang von der Maschine gefunden?

Wenig – und nichts davon in diesem Gebiet. Etwas mehr als 20 Wrackteile, die vermutlich von der Unglücksmaschine stammen, wurden weit entfernt an die Küste Afrikas geschwemmt. Durch die heftige Strömung im Indischen Ozean ist das durchaus plausibel. Bei drei Teilen ist man sich sicher, dass sie zu dem Flugzeug gehörten.

Was könnte zum Verschwinden geführt haben?

Im Internet kursieren verschiedenste Verschwörungstheorien – spekuliert wird etwa über eine Entführung, einen Suizid eines Piloten, einen Brand mit giftigen Gasen an Bord, der alle bewusstlos machte. Hartnäckig hält sich auch das Gerücht, die Maschine könne absichtlich oder aus Versehen von Militärs abgeschossen worden sein. Belege in allen Fällen: Fehlanzeige.

Wird die Maschine jemals gefunden werden?

Die Chancen stehen schlecht. Viele Angehörigen fordern, dass die Suche fortgesetzt wird. Aber die beteiligten Staaten – Australien, China und Malaysia – halten das für einigermaßen aussichtslos. Jetzt hofft man auf einen Zufallsfund oder einen reichen Privatmann, der die Suche weiterfinanziert. Gemeldet hat sich bislang niemand.

Christoph Sator, dpa