15.04.2014 Frankfurt/Main – Das Spar- und Sanierungsprogramm «Score» der Lufthansa soll nach Vorstellung des scheidenden Vorstandschefs Christoph Franz auch in den kommenden Jahren weitergehen. «Die Zitrone ist nie ausgequetscht, uns fällt immer noch etwas Neues ein», sagte der Chef von Europas größter Fluggesellschaft am Montagabend in Frankfurt. «Wir müssen jedes Jahr effizienter werden.» Auch bei […]

15.04.2014

Frankfurt/Main – Das Spar- und Sanierungsprogramm «Score» der Lufthansa soll nach Vorstellung des scheidenden Vorstandschefs Christoph Franz auch in den kommenden Jahren weitergehen. «Die Zitrone ist nie ausgequetscht, uns fällt immer noch etwas Neues ein», sagte der Chef von Europas größter Fluggesellschaft am Montagabend in Frankfurt. «Wir müssen jedes Jahr effizienter werden.» Auch bei ihrem Gewinnziel für 2015 befinde sich die Lufthansa noch nicht auf der Ziellinie. «Es geht jetzt darum, am Ball zu bleiben, und sich da, wo sich die Umwelt verändert, anzupassen», sagte Franz. Auch zu Übernahmen solle die Lufthansa bald wieder in der Lage sein.

Der 53-jährige Franz gibt die Konzernführung Ende April an den bisherigen Chef der Passagiersparte, Carsten Spohr, ab und wechselt als Verwaltungsratschef zum Schweizer Pharmariesen Roche.

Um die geplante operative Gewinnsteigerung um 1,5 Milliarden Euro von 2011 bis 2015 zu erreichen, hat die Lufthansa nach eigenen Angaben inzwischen mehr als 4000 Einzelmaßnahmen und Projekte im Umfang von 3 Milliarden Euro angeschoben. Denn ein Teil der Verbesserungen wird an anderer Stelle wieder aufgezehrt – etwa durch Tarifsteigerungen, höhere Treibstoffpreise und den harten Wettbewerb.

Um ihr Ziel zu erreichen, streicht die Lufthansa 3500 Arbeitsplätze und verlagert einen Großteil ihrer Europaflüge auf ihre Billigtochter Germanwings. Zugleich arbeitet der Konzern an einer Senkung des Kerosinverbrauchs und der Verbesserung vieler Arbeitsprozesse.

Im abgelaufenen Jahr erwirtschaftete der Konzern auch wegen hoher Abfindungen für Mitarbeiter einen operativen Gewinn von lediglich 697 Millionen Euro. Bis 2015 soll er sich auf 2,65 Milliarden Euro nahezu vervierfachen. Die höheren Gewinne sollen laut Franz nicht nur zu einer Modernisierung der Flotte eingesetzt werden, sondern möglicherweise auch für Übernahmen anderer Fluggesellschaften. Im vergangenen Jahrzehnt hatte die Lufthansa die Schweizer Fluglinie Swiss, die österreichische Austrian Airlines und die britische BMI übernommen. Von der defizitären BMI trennte sie sich wieder. (dpa)