15.09.2014 Frankfurt/Main – Fluggäste der Lufthansa müssen sich am Dienstag auf die fünfte Welle des Pilotenstreiks in diesem Jahr einrichten. Die Piloten und Copiloten der Fluggesellschaft haben angekündigt, die Langstreckenflüge vom größten deutschen Flughafen Frankfurt in der Zeit von 9.00 bis 17.00 Uhr nicht abheben zu lassen. Mit dem Streik soll ein neuer Tarifvertrag zur von […]

15.09.2014

Frankfurt/Main – Fluggäste der Lufthansa müssen sich am Dienstag auf die fünfte Welle des Pilotenstreiks in diesem Jahr einrichten. Die Piloten und Copiloten der Fluggesellschaft haben angekündigt, die Langstreckenflüge vom größten deutschen Flughafen Frankfurt in der Zeit von 9.00 bis 17.00 Uhr nicht abheben zu lassen. Mit dem Streik soll ein neuer Tarifvertrag zur von der Lufthansa gekündigten Übergangsversorgung erreicht werden, wie die VC am Montag in Frankfurt mitteilte.

Zu diesem komplexen Thema hatte die Lufthansa angekündigt, an diesem Montag ihren Mitarbeitern das bisherige, von der VC abgelehnte Angebot konkreter darzustellen. Dies sei am Morgen noch nicht geschehen, wie ein Sprecher sagte. Die erneute Streikaktion der Piloten sei daher umso unverständlicher, als die Konkretisierungen noch nicht vorlägen. Voraussichtlich werde man die Details aber wie geplant veröffentlichen. Zu den Maßnahmen der Airline, am Dienstag dennoch ein Langstreckenangebot ab Frankfurt anzubieten, konnte der Sprecher noch nichts sagen.

Es ist bereits die fünfte Welle in der härtesten Tarifauseinandersetzung der Lufthansa-Geschichte. Am vergangenen Mittwoch erst hatte die VC das nach Frankfurt das zweitgrößte Drehkreuz der Lufthansa in München bestreikt und 140 Europa-Flüge ausfallen lassen. Seit April hat die VC in vier Streikwellen bei Lufthansa und ihrer Tochter Germanwings rund 4300 Flüge ausfallen lassen und die Reisepläne von über 480 000 Menschen durcheinandergebracht. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte hingegen gesagt, aus seiner Sicht griffen die Streiks nicht so wie geplant.

Laut dem Lufthansa-Vorschlag müssten die ab 2014 eingestellten Piloten die Mittel für einen frühzeitigen Übergang in die Rente selbst ansparen. Das Unternehmen will das frühstmögliche individuelle und das durchschnittliche Eintrittsalter für die Piloten auf mindestens 60 beziehungsweise 61 Jahre hochsetzen. Das entspreche dem Standard bei den übrigen europäischen Fluggesellschaften.

Bahnreisende dürften unterdessen in den kommenden Wochen vorerst von weiteren Warnstreiks verschont bleiben. Die Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sind zu einer Urabstimmung über neue Streiks aufgerufen, die Stimmen sollen am 2. Oktober gezählt werden. Bis dahin soll es laut GDL keine weiteren Warnstreiks geben. (dpa)