Berlin, 12. Oktober 2017 Das Aus für die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin und andere Anbieter wird nach Worten von Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr die Ticketpreise nicht nach oben treiben. „Denn der Wettbewerb wird sich in Europa und auch weltweit verschärfen“, sagte Spohr der „Rheinischen Post“ (Donnerstag). „Wir gehen von weiter sinkenden Preisen aus.“ Knapp zwei Monate […]

Berlin, 12. Oktober 2017

Das Aus für die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin und andere Anbieter wird nach Worten von Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr die Ticketpreise nicht nach oben treiben.

„Denn der Wettbewerb wird sich in Europa und auch weltweit verschärfen“, sagte Spohr der „Rheinischen Post“ (Donnerstag). „Wir gehen von weiter sinkenden Preisen aus.“

Knapp zwei Monate nach dem Insolvenzantrag von Air Berlin wird am Donnerstag eine Entscheidung über die Aufteilung der Fluggesellschaft erwartet. Die Geschäftsführung hatte drei Wochen lang exklusiv mit dem deutschen Marktführer Lufthansa sowie mit dem britischen Billigflieger Easyjet über den Verkauf von Teilen des hoch verschuldeten Unternehmens verhandelt.

Lufthansa werde von Air Berlin „voraussichtlich 81 Flugzeuge übernehmen, 3000 Mitarbeiter einstellen und dafür in Summe 1,5 Milliarden Euro investieren“, sagte Spohr und bekräftigte damit Pläne des Unternehmens.

Im Konzern werde man sich mit der Tochter Eurowings selbst Konkurrenz machen. „Da wo es bisher nur Lufthansa und Air Berlin gab, wie beispielsweise zwischen München und Köln, kommen nun Eurowings-Flüge als Ersatz für Air Berlin hinzu.“ Eurowings als kostengünstige Zweitmarke arbeite „eigenständig und wird alles tun, die Jets zu füllen“.

Spohr kündigte zugleich ein Angebot an, „um im Ausland gestrandeten Passagieren der Air Berlin die Heimreise zu einem fairen Preis anzubieten, sofern wir die Kapazitäten dafür haben“. Aus Lufthansa-Kreisen hieß es dazu, es sei schwer zu schätzen, um wie viele Passagiere es dabei gehe. Seit 25. September ist bekannt, dass Air Berlin alle Langstreckenflüge am 15. Oktober einstellt.

Spohr sagte außerdem, er rechne damit, dass „die EU bis zu drei Monate braucht, um den Kauf kartellrechtlich zu überprüfen“. Lufthansa habe weltweit einen Marktanteil von drei Prozent und in Europa von 14 Prozent. „Von einem angeblich drohenden Monopol kann keine Rede sein“, fügte er hinzu.