Frankfurt/Rom, 12. Oktober 2017 Unmittelbar nach der Übernahme großer Teile der Air Berlin hat die Lufthansa die nächste marode Fluggesellschaft im Blick. „Wir haben Interesse an einer neu aufgestellten Alitalia“, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag in Frankfurt. Es gilt damit als äußerst wahrscheinlich, dass der deutsche Dax-Konzern an dem bis Montag (16. Oktober) befristeten Bieterverfahren […]

Frankfurt/Rom, 12. Oktober 2017

Unmittelbar nach der Übernahme großer Teile der Air Berlin hat die Lufthansa die nächste marode Fluggesellschaft im Blick.

„Wir haben Interesse an einer neu aufgestellten Alitalia“, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag in Frankfurt. Es gilt damit als äußerst wahrscheinlich, dass der deutsche Dax-Konzern an dem bis Montag (16. Oktober) befristeten Bieterverfahren um die einstige italienische Staats-Airline teilnimmt.

Dem Vernehmen nach wird Lufthansa lediglich für Teile der unter Sonderverwaltung stehenden Gesellschaft verbindlich bieten und einen organisatorischen Neuanfang verlangen. In ihrer bisherigen Form gilt die Alitalia als „unsanierbar“. Der irische Billigflieger Ryanair war bereits aus dem Bieterrennen ausgestiegen.

Alitalia ist seit Jahren in der Krise und hatte im Mai Insolvenz angemeldet. Dies war bereits vor demselben Schritt bei Air Berlin geschehen, nachdem die gemeinsame Haupteignerin Etihad die finanzielle Unterstützung entzogen hatte. Die Gesellschaft wird durch einen staatliche Überbrückungskredit in der Luft gehalten.

Blaupause für einen Deal mit dem europäischen Marktführer Lufthansa könnte deren Übernahme der Air Berlin sein, wo lediglich Unternehmensteile mit den jeweiligen Start- und Landerechten den Besitzer wechseln sollen. Verwaltung und Technik werden nicht übernommen, und selbst das fliegende Personal muss sich zu großen Teilen neu bei der Tochtergesellschaft Eurowings bewerben und die dortigen Tarifbedingungen akzeptieren.