London/Banjul, 18. Januar 2017 Nach der Verhängung des Ausnahmezustands im westafrikanischen Gambia haben europäische Reiseveranstalter mit der Rückführung von rund 2000 Urlaubern begonnen. Der britische Anbieter Thomas Cook teilte mit, rund 1000 Urlauber schnellstmöglich mit Sonderflügen außer Landes zu bringen. Die niederländischen Reiseveranstalter Tui und Corendon erklärten am Mittwoch, dass sie ebenfalls rund 1000 Touristen ausfliegen […]

London/Banjul, 18. Januar 2017

Nach der Verhängung des Ausnahmezustands im westafrikanischen Gambia haben europäische Reiseveranstalter mit der Rückführung von rund 2000 Urlaubern begonnen.

Der britische Anbieter Thomas Cook teilte mit, rund 1000 Urlauber schnellstmöglich mit Sonderflügen außer Landes zu bringen. Die niederländischen Reiseveranstalter Tui und Corendon erklärten am Mittwoch, dass sie ebenfalls rund 1000 Touristen ausfliegen würden.

Thomas Cook Deutschland erklärte auf Anfrage, dass sich derzeit keine Gäste in Gambia aufhielten. Das Auswärtige Amt in Berlin warnte, dass eine komplette Schließung der Grenzen einschließlich des Flughafens von Banjul nicht ausgeschlossen werden könne.

Der abgewählte Langzeitpräsident Yahya Jammeh klammert sich in Gambia an die Macht. Jammehs Amtszeit sollte nach 22 Jahren am Mittwoch enden. Am Dienstag hatte das Parlament jedoch den von ihm verhängten Ausnahmezustand gebilligt. Wahlsieger Adama Barrow wollte am Donnerstag seinen Amtseid ableisten. Viele Gambier sind aus Angst vor einem Ausbruch von Gewalt bereits in den Senegal geflohen.

Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) hat Jammeh aufgefordert, sein Amt aufzugeben. Ecowas hat auch die Entsendung von Truppen nicht ausgeschlossen, um einen Machtwechsel herbeizuführen.