20.10.2015 Frankfurt/Main – Im Lufthansa-Konzern hat sich der Tarifkonflikt mit den Flugbegleitern weiter zugespitzt. Nach einem Tarifangebot der Lufthansa vom Montag betonte der Chef der Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, dass er keinerlei Gesprächsgrundlage mehr erkennen könne. Er forderte das Unternehmen auf, die Vorschläge bis zum Ende der ursprünglich gesetzten Verhandlungsfrist am 1. November nachzubessern. Streiks der rund […]

20.10.2015

Frankfurt/Main – Im Lufthansa-Konzern hat sich der Tarifkonflikt mit den Flugbegleitern weiter zugespitzt. Nach einem Tarifangebot der Lufthansa vom Montag betonte der Chef der Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, dass er keinerlei Gesprächsgrundlage mehr erkennen könne. Er forderte das Unternehmen auf, die Vorschläge bis zum Ende der ursprünglich gesetzten Verhandlungsfrist am 1. November nachzubessern.

Streiks der rund 19 000 Flugbegleiter kündigte Ufo zunächst nicht an, sondern will das weitere Vorgehen mit den anderen Luftverkehrsgewerkschaften abstimmen.

«Wir waren wohl zu friedlich», sagte der Ufo-Chef, der in den vergangenen Monaten den harten Streikkurs der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) nicht mitgegangen war. Man werde nun Kontakt zur VC und auch zur Gewerkschaft Verdi suchen, um ein gemeinsames Vorgehen zu verabreden. Bislang verhandeln die drei Gewerkschaften nach Beschäftigtengruppen getrennt über Gehälter und Versorgungsansprüche der Lufthansa-Mitarbeiter in Deutschland.

Die Piloten haben seit April 2014 bereits 13 Mal gestreikt, waren zuletzt aber wieder an den Verhandlungstisch zurückgekehrt, nachdem ein Gericht ihren Ausstand als unrechtmäßig eingeschätzt hatte.

Vorgehensweise und Inhalt des Lufthansa-Schreibens zu den Flugbegleitern seien eine einzige Provokation, sagte Baublies. Lufthansa habe sämtliche diskutierte Sparmaßnahmen verschärft, während man die Schutzmechanismen für die Beschäftigten herausgenommen habe.

Lufthansa hatte nach eigenen Angaben Vorschläge zur Reform der Betriebsrenten sowie Gehaltserhöhungen für Beschäftigte angeboten, die vor 2013 eingestellt wurden. Die Gewerkschaft betonte in einer ersten Stellungnahme: «Stand jetzt ist das Thema völlig gescheitert.» Verhandlungen stünden unter diesen Umständen bis zum 1. November nicht mehr an. (dpa)