Chicago, 22. Oktober 2014 Glänzende Geschäfte mit Verkehrs- und Militärmaschinen beflügeln den Flugzeugbauer Boeing. Im dritten Quartal verdiente der US-Konzern unter dem Strich knapp 1,4 Milliarden Dollar – 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und mehr als von Analysten erwartet. Auch im Gesamtjahr will der Vorstand nun etwas höher hinaus, wie der Airbus-Rivale heute […]

Chicago, 22. Oktober 2014

Glänzende Geschäfte mit Verkehrs- und Militärmaschinen beflügeln den Flugzeugbauer Boeing. Im dritten Quartal verdiente der US-Konzern unter dem Strich knapp 1,4 Milliarden Dollar – 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und mehr als von Analysten erwartet.

Auch im Gesamtjahr will der Vorstand nun etwas höher hinaus, wie der Airbus-Rivale heute in Chicago mitteilte. Derweil baut Boeing die Produktion seiner gefragten Mittelstreckenjets aus. Beim Langstreckenflieger „Dreamliner“ legt der Konzern jedoch noch mehr Geld drauf als erwartet.

Für einen starken Umsatzschub sorgte von Juli bis Ende September vor allem die Verkehrsflugzeugsparte, die mit 186 Maschinen 16 Flugzeuge mehr auslieferte als ein Jahr zuvor. Auch die Militärflugzeuge warfen mehr Geld ab. Konzernweit legte der Umsatz um sieben Prozent auf 23,8 Milliarden Dollar zu. Für das laufende Jahr peilt Boeing-Chef Jim McNerney weiterhin Erlöse von 87,5 bis 90,5 Milliarden Dollar an. Dazu will Boeing weiterhin 715 bis 725 Verkehrsflugzeuge ausliefern, darunter 110 Exemplare des Langstreckenjets 787 „Dreamliner“.

Den Löwenanteil der Auslieferungen machten auch von Juli bis September die Mittelstreckenjets vom Typ Boeing 737 aus. Boeing baut bereits die ersten Teile für die modernisierte Neuauflage 737-MAX, die 14 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen soll als die herkömmliche Version. Dagegen dümpelt die Produktion des Jumbos 787-8 angesichts schwacher Bestellungen vor sich hin.

Auch Airbus bereitet sich bei seinem Mittelstreckenjet A320 auf eine Produktionsausweitung auf 50 Maschinen pro Monat vor. Der europäische Flugzeugbauer hat für die Neuauflage A320neo noch mehr Bestellungen eingesammelt als Boeing für die 737-MAX. Insgesamt ließ Boeing den europäischen Rivalen in den ersten neun Monaten des Jahres bei Produktion und Aufträgen hinter sich. Nach Abzug von Stornierungen kamen die Amerikaner auf 1000 Jet-Bestellungen, die Europäer auf 791. Allerdings kündigte sich im Oktober ein Großauftrag aus Indien über 250 Exemplare des Airbus A320neo an.

Beim jüngsten Modell 787 „Dreamliner“ nimmt die Produktion nach jahrelangen Verzögerungen und einem dreimonatigen Flugverbot weiter Fahrt auf. Dennoch zahlt Boeing bei jedem dieser Flieger drauf.