Wien, 01. Juli 2016 Aufgrund der laufenden Einflottung von 17 modernen Embraerjets und der damit in Verbindung stehenden Schulungen von Piloten ist es in den letzten Monaten bei Austrian Airlines leider immer wieder zu kurzfristigen Ausfällen gekommen. Betroffen waren davon vor allem Regionalflüge. Um die gewohnte Zuverlässigkeit wieder zu erlangen, wird die österreichische Fluglinie im […]

Wien, 01. Juli 2016

Aufgrund der laufenden Einflottung von 17 modernen Embraerjets und der damit in Verbindung stehenden Schulungen von Piloten ist es in den letzten Monaten bei Austrian Airlines leider immer wieder zu kurzfristigen Ausfällen gekommen.

Betroffen waren davon vor allem Regionalflüge. Um die gewohnte Zuverlässigkeit wieder zu erlangen, wird die österreichische Fluglinie im Sommer ihr Flugprogramm ändern und ausdünnen. Die Langstrecke und Urlaubsflüge (Charter) sind nicht betroffen.

CEO Kay Kratky dazu: „Austrian Airlines stand stets für Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Um diesem Ruf gerecht zu werden, haben wir beschlossen, unser Flugprogramm im Sommer auszudünnen. Wir werden unseren Passagieren in den nächsten Tagen Umbuchungsangebote machen.“

Insgesamt plant Austrian Airlines in den Sommermonaten Juli und August rund 23.000 Flüge, wovon etwa 300 Flüge gestrichen werden müssen. Um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, wird die Fluglinie das Flugprogramm bei solchen Destinationen ausdünnen, die mehrmals täglich angeflogen werden und somit Flugrotationen zusammenlegen. Typische Destinationen sind zum Beispiel Bukarest, Prag, Sofia und Zagreb. Die betroffenen Fluggäste werden in den nächsten Tagen und Wochen einen Umbuchungsvorschlag erhalten. Kunden müssen daher aktiv nichts tun, sie werden von der Fluglinie oder dem Reisebüro angeschrieben. Sollte der Umbuchungsvorschlag nicht angenommen werden, kann der Fluggast gegen Rückerstattung des Ticketpreises vom Flug zurücktreten.

Die Hintergründe: Aufwendige Pilotentrainings und zu wenige Piloten

Nach der erfolgreichen Restrukturierung hat Austrian Airlines bereits im vergangenen Jahr gestartet, Maßnahmen zur Qualitätssicherung des Flugbetriebs umzusetzen. Dazu gehörten neben der Verbesserung der Flugplanung, Managementwechsel im Bereich der Flugbetriebsadministration, die externe Anmietung von Flugzeugen mit Crews (sogenannte Wet Leases) sowie der massive Aufbau von neuen Piloten. Insgesamt hat Austrian Airlines in den vergangenen 12 Monaten 110 Piloten aufgenommen, sodass der Flag-Carrier heute etwa 1.000 Piloten beschäftigt. Das Problem: Etwa 10 Prozent des gesamten Pilotenkorps kann aufgrund der aufwendigen Trainings, die durch das im Kollektivvertrag geregelte Karrieremodell bedingt sind und die zwischen 3 und 6 Monaten dauern, noch nicht eingesetzt werden. Daher stehen bei kurzfristigen Ausfällen von Crews keine Standby-Reserven zur Verfügung. Und genau diese Reserven möchte Austrian Airlines nun für den Sommer aufbauen.

CEO Kay Kratky: „Ich entschuldige mich bei unseren Fluggästen für die Unannehmlichkeiten. Nach der Erfahrung des vergangenen Jahres ist es mir aber lieber 99% des Programmes zuverlässig zu fliegen, als 100% unzuverlässig.“

Personalaufbau im Laufen

Austrian Airlines betreibt eine Flugzeugflotte von 76 Flugzeugen, mit denen etwa 320 Flüge pro Tag absolviert werden. Die Regelmäßigkeit des Flugbetriebs betrug im ersten Quartal 98,7 Prozent, die Abflugspünktlichkeit lag bei 90,5 Prozent und die Ankunftspünktlichkeit bei 90,3 Prozent.

Der Personalstand der Austrian Airlines lag zum Stichtag 31. März 2016 bei 6.149 Mitarbeitern (31.3.2015: 6.021 Mitarbeiter). Der Aufbau von 128 Mitarbeitern (+2,1 Prozent) fand vor allem in den Bereichen Cockpit und Kabine statt. Austrian Airlines beschäftigt rund 1.000 Piloten. Mit der Neuaufnahme der Piloten soll die Zahl dieses Jahr auf 1.070 steigen.