Berlin/Frankfurt, 01. Dezember 2018 Fluggesellschaften machen ihre Gewinne im Sommer, wenn viel geflogen wird. Aber auch im Winter wächst das Angebot. Auf der Weltkarte der von Deutschland direkt erreichbaren Ziele klaffen aber noch Lücken. Von den deutschen Flughäfen sind in diesem Winter 119 neue Ziele erreichbar. Da gleichzeitig 112 Destinationen aus Kostengründen von den Gesellschaften […]

Berlin/Frankfurt, 01. Dezember 2018

Fluggesellschaften machen ihre Gewinne im Sommer, wenn viel geflogen wird. Aber auch im Winter wächst das Angebot. Auf der Weltkarte der von Deutschland direkt erreichbaren Ziele klaffen aber noch Lücken.

Von den deutschen Flughäfen sind in diesem Winter 119 neue Ziele erreichbar. Da gleichzeitig 112 Destinationen aus Kostengründen von den Gesellschaften gestrichen wurden, stieg die Zahl der insgesamt angebotenen Ziele um 7 auf 1411. Das geht aus einer Auswertung des Flughafenverbandes ADV hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Im Saldo verzeichnet Düsseldorf 10 Ziele mehr als im vergangenen Winterflugplan, während von Köln 13 Städte weniger erreicht werden können. Das liegt an der Verlagerung des Langstreckenangebots der Lufthansa-Tochter Eurowings in die NRW-Hauptstadt.

Insgesamt verzeichnen 6 der 21 beobachteten ADV-Flughäfen ein verringertes Streckenangebot, 12 legen zu und 3 (München, Stuttgart und Saarbrücken) bleiben auf dem gleichen Stand wie im vorigen Winter. Winter- und Sommerflugplan wechseln jeweils mit der Zeitumstellung Ende Oktober und Ende März.

Im gerade abgeflogenen Sommerflugplan seien die Flughäfen von 160,6 Millionen Passagieren genutzt worden, teilte der ADV weiter mit. Mit einem Plus von 3,3 Prozent verlangsamte sich aber das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr, als noch fast 6 Prozent erreicht worden waren. Ein wichtiger Grund war der Ausfall der einst zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin, deren Angebotslücke erst im Laufe des Sommers vollständig geschlossen worden sei.

Erneut legte der Europaverkehr stark zu mit einem Plus von 5,5 Prozent mehr Gästen. Auf innerdeutschen Strecken ging die Passagierzahl im Vergleich zum Vorsommer hingegen um 2,3 Prozent zurück. Hier spielt neben den Folgen der Air-Berlin-Pleite auch die schnellere Bahn-Verbindung zwischen Berlin und München eine Rolle.

ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel mahnte angesichts der ungebrochenen Nachfrage zum weiteren Ausbau der Kapazitäten sowohl am Boden als auch in der Luft. Man benötige zudem zusätzliche Verkehrsrechte für ausländische Langstrecken-Airlines, um das Angebot auszuweiten. „Der Blick auf die Weltkarte mit neuen Destinationen zeigt gähnende Leere bei Interkontinental-Destinationen auf die südliche Halbkugel“, kritisierte Beisel. Ausländische Fluggesellschaften, die sich einem fairen Wettbewerb stellten, seien aber unverzichtbar für Privat- wie Geschäftsreisende.