20.08.2014 Air Berlin hält sich seit langem mit Geld der arabischen Partner über Wasser. Jetzt scheint es aufwärts zu gehen. Doch sparen muss die Airline weiter – auch beim Streckennetz. Berlin (dpa) – Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin macht langsam wieder Boden gut. Erstmals seit fünf Jahren erzielte Deutschlands zweitgrößte Airline in einem zweiten Quartal […]

20.08.2014

Air Berlin hält sich seit langem mit Geld der arabischen Partner über Wasser. Jetzt scheint es aufwärts zu gehen. Doch sparen muss die Airline weiter – auch beim Streckennetz.

Berlin (dpa) – Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin macht langsam wieder Boden gut. Erstmals seit fünf Jahren erzielte Deutschlands zweitgrößte Airline in einem zweiten Quartal einen Nettogewinn, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Auch der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht um 2,9 Prozent. Das operative Ergebnis blieb trotz leichter Verbesserung mit minus 6,9 Millionen Euro allerdings weiter negativ.

Air Berlin kann sich seit geraumer Zeit nur noch mit millionenschweren Finanzspritzen des Großaktionärs Etihad aus Abu Dhabi über Wasser halten. Die Araber hatten zuletzt über eine Wandelanleihe 300 Millionen Euro an frischem Geld zur Verfügung gestellt. Etihad gehören 29,9 Prozent an Air Berlin. Mit der Wandelanleihe könnten die Araber diesen Anteil theoretisch auf bis zu 70 Prozent steigern.

Durch die Rekapitalisierung hat Air Berlin nach eigenen Angaben derzeit 600 Millionen Euro liquide Mittel und zusätzlich 300 Millionen Euro aus nicht in Anspruch genommenen Krediten. Das Eigenkapital stehe zum Ende des ersten Halbjahres bei minus 270 Millionen Euro.

«Unter dem Strich stehen wir besser da als vor einem Jahr. Aber das reicht nicht aus», erklärte Airline-Chef Wolfgang Prock-Schauer. Air Berlin werde – wie im Frühjahr angekündigt – neu strukturiert. Die drei Segmente Europa, Touristik und Langstrecke sollen weiter bedient werden.

Beim Streckennetz will sich Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft künftig aber zunehmend auf die großen Reisemärkte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Palma de Mallorca konzentrieren. Das neue Streckennetz bedeute eine um zehn Prozent reduzierte Kapazität. Auch die Flotte soll noch einmal um zehn Flugzeuge schrumpfen. Weitere Details will Air Berlin Ende September vorstellen.